Rosa Schmidt – Hotel Hohenzollern
Brennerstraße 42

Rosa Grill-Freimann wurde am 3. März 1882 in Zölkiew/ Galizien geboren. Auf einer Schiffsreise lernte die Erzieherin Arthur Schmidt kennen, der aus einer alteingesessenen Weimarer Familie stammte und auf dem Schiff als Küchenchef arbeitete. Das junge Ehepaar führte zunächst ein Hotel in Alexandria/ Ägypten, zog aber während des Ersten Weltkriegs mit seinen Kindern zurück nach Deutschland. Nach dem Krieg übernahmen Rosa und Arthur Schmidt das Hotel Hohenzollern (heute Hotel Thüringen) am Weimarer Bahnhof, zu dem auch ein Bierlokal gehörte. Dieses befand sich im Erdgeschoss in der rechten Gebäudehälfte.

Gegen Arthur Schmidt erging im Juni 1944 ein Strafbefehl, da er seine Frau nicht als Jüdin in die Haushaltsliste eingetragen hatte. Sie war zwar evangelisch, galt jedoch als "Volljüdin", ihre vier Kinder als "Mischlinge I. Grades". Wenige Monate später wurde Rosa Schmidt verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo sie am 28. November 1944 ermordet wurde. Ihr Ehemann bat im Dezember, kurz vor seinem eigenen Tod, in einem Brief an den Auschwitzer Lagerkommandanten um die Übersendung ihrer Urne. Ob er sie erhielt, ist unklar. Rosa Schmidts Name findet sich auf einem kleinen Familiengrabstein auf dem Weimarer Hauptfriedhof.

 

Rosa Schmidt, um 1940.
Quelle: Marie-Luise Seyfarth

 

Familiengrabstein auf dem
Hauptfriedhof, 2007.
Quelle: Sammlung Gedenkstätte Buchenwald