Hauptfriedhof
Berkaer Straße 4
Krematorium
 

Von 1937 bis 1940 ließ die SS im Weimarer Krematorium etwa 2.000 Leichen einäschern. Die regelmäßigen Leichentransporte von Buchenwald nach Weimar waren Stadtgespräch. Da der Verbrennungsofen für eine so große Anzahl von Leichen nicht ausgelegt war, kam es zu technischen Schwierigkeiten.

Mitarbeiter des städtischen Friedhofsamts kooperierten bereitwillig mit der SS, indem sie auf die bei einer Einäscherung gesetzlich vorgeschriebenen Einverständniserklärung der Angehörigen verzichteten. An der entsprechenden Stelle im Formular unterschrieb stattdessen der Lagerkommandant. Bis auf wenige Ausnahmefälle wurde es den Angehörigen verwehrt, die Verstorbenen noch einmal zu sehen, so dass die vorgeblichen Todesursachen nicht überprüft werden konnten. Das Friedhofsamt übersandte die Urnen gegen Bezahlung an die Heimatgemeinden der Verstorbenen. Mitte 1940 nahm das KZ Buchenwald ein eigenes Krematorium in Betrieb.

 

Rückseite des Krematoriums mit Schornstein, um 1928.
Quelle: Neue Stadtbaukunst Weimar, 1928