35c Ehrenhain der Verfolgten des Naziregimes (VdN)

am Hauptfriedhof

Gedenkstein auf dem VdN-Ehrenhain, 2007.

In dem Birkenhain an der Ostseite des Friedhofs wurden am 28. August 1946 die Urnen von 115 Menschen beigesetzt, die in den letzten Kriegstagen von der Gestapo im Webicht, einem Waldstück bei Weimar, ermordet worden waren. Ernst Busse, stellvertretender Ministerpräsident Thüringens, und Pfarrer Wessel hielten Ansprachen.

Zwei Jahre später, am 12. September 1948, wurde an dieser Stelle ein Denkmal „für die unbekannten Opfer des Faschismus aus dem Lager Buchenwald“ enthüllt. Der Gedenkstein, der in seiner Grundform an den „Stein des guten Glücks“ im Garten von Goethes Gartenhaus erinnert, trägt auf der Spitze das rote Dreieck der politischen KZ-Häftlinge. Die Widmung „Unsterbliche Opfer ihr sanket dahin“ ist dem gleichnamigen Arbeiterlied entlehnt.

Die Anlage wurde 1961 neu gestaltet, wobei ein Sammelgrab für die Webicht-Toten – nunmehr als „Hundertvierzehn unbekannte Opfer“ bezeichnet – angelegt wurde. Seit 1948 werden auch nach dem Krieg verstorbene Verfolgte des Naziregimes, darunter Buchenwald-Häftlinge, in dem Ehrenhain beigesetzt. 1976 wurde in einer umfassenden Neugestaltung ein weiteres Urnenfeld angelegt, das von Mauern umrahmt ist, an denen Tafeln mit den Namen und Lebensdaten der hier bestatteten Frauen und Männer angebracht sind. Zuletzt wurde die Anlage Ende der 80er-Jahre erweitert.